17.3.2025 Gegen jeden Krieg – Gegen jedes Militär – MOBILISIERUNG GEGEN DEN VETERANENTAG!
Montag 17.3.2025 um 19.00 Uhr, Bethanien (New York) Südflügel, Mariannenplatz, Berlin-Kreuzberg
Am 15.6.2025 soll der Veteranentag als staatspolitisches Ereignis am Reichstag veranstaltet werden. Veteranen sind alle deutsche Soldat*innen, die in der Bundeswehr „gedient“ haben. Dieser militaristische Scheiß reiht sich ein in eine wachsende Militarisierung in vielen Ländern. Um „kriegstüchtig“ zu werden, sollen und werden die Menschen fit gemacht für laufende und kommende Kriege. Da halten wir selbstverständlich dagegen. Machst Du mit?
Die „soldatischen Tugenden“ von Befehl und Gehorsam und der Bereitschaft zu morden oder sich ermorden zu lassen sollen wieder fest in der deutschen Gesellschaft verankert werden. Soldaten sollen wir als was ganz normales in unserem Leben akzeptieren. Wir sollen vergessen, das jeder Soldat ein Mörder ist, und das Krieg und Militär grundsätzlich Scheiße ist. Wir sollen akzeptieren, das Menschen (meist Männer) in unterschiedlichen Uniformen aufeinander schießen, aufgehetzt von patriotischen Politikern oder religiösen Fundamentalisten und verheizt werden von deren Generälen. Meist für ökonomische und ideologische Interessen, die nie die unseren sind.
Wir wenden und an alle die einen Grund haben Militär Scheiße zu finden. An alle, die vor Krieg, Gewalt und Vergewaltigung geflohen sind und die eine rechte, faschistische Mobilisierung als lebensgefährlich wahrnehmen. An alle queeren, transidenten Menschen, die tagtäglich einer Gewalt ausgesetzt sind, die ihren Ursprung in einer toxischen Männlichkeit hat. An alle Männer, die darüber kotzen, was andere Männer in ihren Namen täglich anrichten. An alle Frauen, die sich tagtäglich patriarchaler Gewalt erwehren.
Denn Militär und Patriarchat ist eng verknüpft miteinander. Vergewaltigung und patriarchale Gewalt ist nicht umsonst eine Kriegswaffe – in Friedens- wie in Kriegszeiten.
Diesem als Familienfest getarnte Veranstaltung mit Veteranen und Soldat*innen in Uniform am Reichstag wollen wir einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. Für uns ist der Kampf gegen den Veteranentag ein weiterer Schritt um mit vielen unterschiedlichen Menschen in neue Bündnisse gegen jeden Krieg und jedes Militär zu kommen. Wir überlegen, wie wir den ganzen Rummel begegnen wollen. Machst Du mit? Wir wollen stattdessen Betroffenen aus Kriegsgebieten eine Bühne und Stimme geben. Ebenso Deserteuren und Militärdienstverweiger*innen aus allen Ländern der Welt.
Macht mit und steigt ein!
Info- & Mobilisierungsveranstaltung : Montag 17.3.2025 um 19.00 Uhr, Bethanien (New York) Südflügel, Mariannenplatz, Berlin-Kreuzberg
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10.02.2025 Filmabend: Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto
Anarchistisches Infocafé im NewYorck im Bethanien – Raum emanzipatorischer Projekte
Montag, 10.02.2025
19:30 Uhr Veganes Essen für Alle
20:00 Uhr Veranstaltung/Film
Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto (Dokumentarfilm, 2018, 86 Min., R.: Roberta Grossman)
Der Film erzählt die Geschichte der Gruppe Oyneg Shabes, die im Wahrschauer Ghetto ein Archiv mit tausenden Dokumenten aufbauten. Das Archiv konnte nach dem Krieg teilweise geborgen werden und erzählt damit von den Menschen, die während der Nazi-Besatzung Opfer des deutschen Militarismus und Rassenwahns wurden.
Der provisorische anarchistische Antikriegsrat lädt ein, im Anschluss über den Film zu diskutieren.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Mobilisierung gegen den Veteranentag im Juni 2025 in Berlin statt.
• Wer Lust hat kann gerne ab 17:30 Uhr zum Gemüseschnippeln kommen.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes Essen für Alle auf Spendenbasis
• Ab 20:00 Uhr Veranstaltung/Film
NewYorck im Bethanien – Südflügel – Mariannenplatz 2a – 10997 Berlin
U KottbusserTor – U GörlitzerBhf – Bus 140 Mariannenplatz
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02.12.2024 Einladung zum Bundnistreffen: „Gegen jeden Krieg, gegen den Veteranentag, gegen jede Wehrpflicht in allen Ländern“
Montag 2. Dezember – 19 Uhr im New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin
Auf Geheiß der Bundesregierung wurde der 15. Juni zum Veteranentag erklärt. Zu diesem Anlass sollen 2025 erstmalig bundesweit Veranstaltungen stattfinden. Diezentrale Veranstaltung wird in Berlin stattfinden. Sinn und Zweck dieses Tages soll es sein, aktive und ehemalige Soldat*innen aus ihrer gesellschaftlichen Randlage in den Schützengräben in spe zu holen. Damit soll ihre bislang konsequenzlos gebliebene Bereitschaft, im Namen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu morden und ermordet zu werden, eine würdevolle Anerkennung zu teil werden. Darüber hinaus aber geht es mit dem Veteranentag darum eine ideologische Mobilisierung der Gesellschaft hin zu einer „kriegsfähigen“ Gesellschaft voranzutreiben und vorzubereiten.
Wir erwarten einen militaristischen Staatsakt hinter Hamburger Gittern vor geladenen Gästen und großer medialer Reichweite. Dass bei solchen Gelegenheiten die Öffentlichkeit – eben diejenige Öffentlichkeit, für deren Begeisterung das Theater veranstaltet wird – defakto ausgeschlossen sein wird, ist Teil des Spieles.
Eben dieses Spieles, das spätestens mit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 für eine gesellschaftliche Polarisierung gesorgt hat, wie schon lange nicht mehr. Mit dem Beginn des Ukraine Krieges – und aktuell mit dem Krieg in Nahost – ist das Freund-Feind-Schema zum dominanten Muster geworden, nach dem die Welt zurechtgelegt wird. Und diesmal nicht nur in und aus der Perspektive der Herrschenden. Sondern auch in den Herzen und Köpfen vieler, die sich angesichts der Grausamkeit der Kriege dazu genötigt sehen, sich entweder für die eine oder andere Seite, für die eine oder andere Kriegspartei zu entscheiden. Dass sie dabei selbst Kriegspartei werden, scheinen sie nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Auch und vor allem dass diejenigen, die es besser wissen oder sogar besser wissen sollten, nun in das Kriegsgetöse mit einfallen und wahlweise eine Seite der Kriegsparteien passiv oder aktiv unterstützen oder die andere dämonisieren, stärkt Kriegslogiken und schwächt einen radikalen Antimilitarismus.
Im Nebel des Krieges und seinen Polarisierungen ist es schwer, nicht verschollen zu gehen, den klaren Blick zu bewahren und vor allem nicht zu vergessen, dass es in Kriegen keine Gewinner*innen gibt und Kriege nie im Namen der Menschlichkeit geführt werden. Es geht immer um patriarchale, koloniale Ideologien: um Volk, Nation und Rasse, um Grenzen und um wirtschaftliche Interessen oder geopolitisches Machtgeschiebe – in der Regel auf Kosten der Armen und Ausgegrenzten auf beiden Seiten. Schon die Aufrüstung hin zu Kriegen bedeutet Kürzungen in allen sozialen Bereichen.
Wir laden die Menschen und Gruppen ein, die sich klar und deutlich gegen jeden Krieg und gegen jedes Militär positionieren wollen. Für uns geht es nicht um Landstriche mit willkürlich gezogenen nationalen Grenzen, sondern um die Menschen auf allen Seiten eines Konflikts. Wir weisen die Logik von Nationalstaaten zurück und stehen auf keiner Seite von Nationalstaaten und deren Militärs und Milizen. Wir verurteilen die Massaker, Vergewaltigungen und Entführungen der Hamas und deren Verbündeten ebenso wie die Massaker der israelischen Armee und deren Verbündeter und den Landraub und die Morde der Siedler in der Westbank.
Wir glauben, dass wir viele sind, die diese Kriegspolarisierungen satt haben. Unser Ziel ist es, erstmal „nur“ 500 bis 1000 Menschen für eine Demo oder Kundgebung zu mobilisieren. Auch wenn das in diesen Zeiten nicht einfach erscheint, wollen wir an diesem Tag so viele Menschen wie möglich werden. Diese Idee, kann bei entsprechender Resonanz im Vorfeld auch überregionalen Charakter bekommen und ausgeweitet werden. Die Zielsetzung und die Möglichkeiten werden von Eurer Beteiligung im Vorfeld abhängen! Vielleicht gelingt es uns auch mit einem tragfähigen Bündnis eine Basis für weitergehende Perspektiven aufzubauen. Wir glauben, dass es schon lange an einer Sichtbarkeit fehlt, die eine radikale antimilitaristische Haltung nach außen trägt und offene Türen einrennen müsste. Mit unserem Ansatz „Gegen jeden Krieg, gegen jedes Militär“ stellen wir uns in den Widerspruch zu den prorussischen oder proukrainischen „Friedensdiskursen“ in der (ehemaligen) Linken und den autoritären, fundamentalistisch-religösen Gruppen auf beiden Seiten des Nahost-Krieges.
Unser Anliegen ist es, die kriegerische Zeitenwende und beginnende Erziehung zur Kriegstüchtigkeit seitens der Herrschenden öffentlichkeitswirksam anzugreifen und zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die sich der Kriegspolarisierung widersetzen.
DerVeteranentag ist hervorragend dazu geeignet, um zu Desertion und Verweigerung von Befehlen aufzurufen, sowiedie Wehrpflicht anzugreifen, damit keine neuen Veteranen heranwachsen können. Denn es gibt keinen Krieg und kein Militär, wenn niemand mehr hingeht und die Befehlsketten zerstört werden, durch diejenigen, die sie einhalten sollen.
Wir werden unsere eigene Position inhaltlich schärfen und freuen uns drauf.
Auch ist es uns wichtig, Gruppen wie der AfD, anderen Nazis, und der Wagenknechtfraktion entgegenzutreten, da sie die Sorgen der Menschen vor kriegerischen Entwicklungen aufgreifen und das Thema „Frieden“, im Sinne ihrer eigenen Machtpolitik vereinnahmen.
Wir wollen auf der Gegendemonstration, wahlweise Kundgebung aber auch kriegsfeindlichen, antimilitaristischen Positionen aus Russland und der Ukraine den Raum freihalten. Auch gibt es die Idee, herauszufinden, ob wir in der Lage sind, einen internationalistischen Veteranenblock ehemaliger Soldat*innen, Deserteur*innen und Militärverweigerer*innen aus aller „Herren“ Länder zu bilden, die unseren Ansatz „Gegen jeden Krieg“ mittragen.
Parteien und hierarchische Organisationen sind Teil des Problems und nicht Teil seiner Lösung, darum werden wir kein Bündnis mit autoritären Gruppen bilden.
Wenn ihr euch also angesprochen fühlt, kommt zu einem ersten Vorbereitungstreffen am 2. Dezember um 19.00 in New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin.
Unsere zentrale Forderungen sind:
Desertiert! Von der Front, aus den Kasernen!
Überall!
Von der Vorstellung es gäbe den guten Krieg! Überall!
Wehrpflicht abschaffen. Gegen jedes Militär!
Überall!
Soziale Revolution statt Krieg, Militarismus und Patriarchat!
Überall!
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Montag, 17. Juni 2024 Diskussion: Gegen jeden Krieg!
Antipatriarchal & Antimilitaristisch das patriarchale Kommando entmachten! Herrschaft zersetzen & entwaffnen!
New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin
Ab 19.30 anarchist dinner – 20 bis 22 Uhr Veranstaltung/Diskussion
Die Militarisierung der Gesellschaft findet auch in unseren Kreisen absurderweise Zuspruch. Es ist letzten Jahre sogar “normal” geworden – auch in (ehemaligen?) anarchistischen Kreisen – Krieg offen zu verteidigen oder sich auf eine Seite der Herrschenden zu schlagen. Der patriarchale Rollback ist offensichtlich und zentral für die Militarisierung.
Es geht für uns darum unter anderm Abschied zu nehmen von einem linken Militarismus und einer linken Romantisierung von Krieg und Militär / und einer linken Kriegs- und Militärromantik. Und es geht uns darum Krieg, Militarismus und Patriarchat nicht als voneinander getrennt zu betrachten.
Jenseits der Kriegspolarisierung wollen wir zum Handeln gegen jeden Krieg und jedes Militär kommen. Wir sind überzeugt, dass die Rolle der Anarchist*innen der Kampf für die soziale Revolution ist und nicht der Kampf im Schützengraben gegen andere Ausgebeutete.
Ausgehend von der Broschüre “Gegen jeden Krieg! Antipatriarchal & Antimilitaristisch das patriarchale Kommando entmachten! Herrschaft zersetzen & entwaffnen!” leiten wir mit zwei kurzen Inputs ein, um schnell in eine Diskussion zu kommen:
Stand der antimilitaristischen Bewegung:
Rechtsoffenheit innerhalb der Friedensbewegung. Einige Beispiele.
Wieso ist Militarisierung, Militarismus und Krieg ohne Patriarchat nicht möglich. Einige Beispiele.
Über einige blinde Flecken aus antimilitaristischer, anarchistischer und queer-feministischer Sicht. Und was wir dagegen tun wollen.
Es ist hilfreich, die Broschüre gelesen zu haben, aber kein muss. Im Buchladen Schwarze Risse/OH21/Kalabalik gibt es noch einige Ausgaben der Broschüre, für jene von euch, die noch keine in die Hand bekommen haben. (Suchen noch englisch-deutsche-englische Übersetzer*innen)
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29.11.2023 Gegen die Berliner Sicherheitskonferenz
Am 29.11.2023 waren wir zusammen mit einem Bündnis gegen die Berliner Sicherheitskonferenz unterwegs und haben vor dem Tagungshotel eine antimilitaristische Performance veranstaltet. Während einige Teilnehmer*innen den Schwerpunkt auf einen Antikapitalismus legten, der keine eindeutige Distanz zum Militarismus beinhaltete, haben wir das Grauen eines jeden Krieges zum Thema gemacht.
Als untote Soldat*innen klagten wir den Krieg an. Und mit ihm die Profiteure, die in der Berliner Sicherheitskonferenz mit Waffen dealten. Texte von geschundenen Soldat*innen aus dem ersten und zweiten Weltkrieg wurden dieser Sicherheitkonfernez gegenüber gestellt. Die Zombiearmee gelobt solange umherzuwandeln, bis der Krieg und Herrschaft von der Welt verschwunden sind.
Wir dokumentieren einen Beitrag, der Eingangs zur Demo gehalten wurde:
Dies ist ein Redebeitrag des „Provisorischen Anarchistischen Antikriegsrat“
In dem Beitrag reden wir von Männern und Frauen, wir meinen männlich und weiblich gelesene Menschen. Denn nicht alle Menschen identifizieren sich mit den sozialen und/oder biologistischen Zuschreibungen.
Schon klar.
Der Kapitalismus hat das Patriarchat hervorgebracht:
Deshalb muss zuerst der Kapitalismus abgeschafft werden, dann verschwinden auch das Patriarchat und der Kolonialismus.
Und ja, es gibt gerechte Kriege.
Kriege für die gute Sache. Um den Kapitalismus abzuschaffen zum Beispiel.
Dazu braucht man Militär. Oder militärische Strukturen. Und eine Führung. Eine gute Führung.
Erfahrene Genossen. Befehl und Gehorsam.
Und Waffen – (egal, woher sie kommen oder wer daran verdient).
Und folgsame überzeugte Soldaten, die für die gute Sache kämpfen.
Und bereit sind für diese zu sterben.
Wie soll die revolutionäre Befreiung denn sonst vor sich gehen?
Zuviel Polemik?
Mag sein, aber wir vermissen innerhalb der Linken einen radikalen Antimilitarismus.
Wir vermissen eine queer-feministische, eine antipatriarchale Haltung gegen jeden Krieg.
Stattdessen sind viele Linke zu Militärhobbyexpert*innen geworden, die uns die Geopolitik und das dazugehörige Morden und Sterben erklären:
- Die einen forderten zu Beginn des Angriffs auf die Ukraine sogar die Einrichtung von Flugverbotszonen durch die NATO. Die besten Voraussetzungen für eine direkte Eskalation zweier Atommächte. Schon vergessen?
- Und dann sammeln Menschen, die wir vor kurzem noch als Anarchist*innen bezeichnet hätten, Gelder für die „Comrades“ in den ukrainischen Schützengräben. Diese Comrades, die dann in einer Frontlinie mit ukrainischen Faschos stehen. Und den faschistischen Wagnertruppen gegenüberstanden. Wie absurd!
- Und andere Linke rechtfertigten den Angriff Russlands als Akt der Selbstverteidigung gegen die NATO. Die Junge Welt zum Beispiel. Widerlich.
- Manche veranstalten mit Sarah Wagenknecht sogenannte Friedensdemos. Rechtsoffen mit Beteiligung der Partei „Die Basis“. Putinfreundlich. Deutsch. Und Migrant*innenfeindlich. Rings gleich lechst.
Sie Alle reproduzieren Kriegslogik.
Warum gibt es keine Perspektive gegen Militär und Krieg, die explizit gegen das Patriarchat gerichtet ist?
Wieviele Revolutionen haben sich jemals gegen das Patriarchat gerichtet?
Und gegen die Herausbildung patriarchaler Männlichkeit – als Basis zur Kriegsführung und Konterrevolution?
Denn: egal welche Seite den Krieg gewinnt, am Ende gewinnt das Patriarchat.
Femizide – spezifische Gewalt gegen Frauen – gehören zur Kriegsführung.
Vergewaltigung sind Kriegsstrategie – in Friedens- wie in Kriegszeiten.
Eroberung ist immer patriarchales Prinzip
und die Überlebenden sind traumatisiert und/oder brutalisiert.
Männer im wehrfähigen Alter dürfen nicht aus der Ukraine und Russland ausreisen. An das sogenannte männliche Geschlecht wird die Kriegsfähigkeit gebunden. Was ist das anderes als Patriarchat in Reinform!
Und der deutsche Kriegsverteidigungsminister fordert von der deutschen Nation jetzt die Kriegstüchtigkeit: „Deutsche Männer an die Front, Deutsche Frauen in die Rüstungsproduktion und Kinderaufzucht“ – das war Kriegstüchtigkeit im NS.
Und wer Krieg nach außen führt, führt ihn immer auch nach innen. Mühsam erkämpfte emanzipatorische Errungenschaften werden wieder zerstört.
Zwangsräumungen, unbezahlte Stromrechnungen, Angst vor dem Abstieg.
Und aktuell wieder im Visier: Migrant*innen, Araber*innen, Jüd*innen, Transgender und Queers. Und als Frauen gelesene Menschen.
Wir kennen die Bilder der Männer in den Schützengräben und die ukrainischen Frauen und Kinder, die Schutz suchen. Ein Narrativ, das sich in unsere Hirne rein frisst. Und die paar Kampfsanitäterinnen im Heer bestätigen nur die patriarchale Regel.
Und jene Männer, die nicht morden oder ermordet werden wollen, haben versucht zu fliehen. Mehrere 100.000 Männer aus Russland. Aus der Ukraine sind um die 650.000 Männer in der EU gelandet. Und 20.000 Männer wurden von dem ukrainischen Grenzschutz, (wahrscheinlich mit deutscher Technik) abgefangen, die sich dem Militär entziehen wollten.
Jeder Mann, der von der Front abhaut, gefährdet die Kampfkraft und die patriarchale Kriegslogik. So sehen wir das.
Als Militärdienstverweigerer, als Deserteure müssen sie endlich auch in diesem beschissenen Land anerkannt werden.
Wollen wir den Krieg sabotieren, müssen wir das Patriarchat angreifen. Denn die Herstellung von Männer- und Frauenbildern ist eine Basis für den Krieg. Die soziale Rollenzuschreibungen, festgemacht an zwei angenommenen biologischen Geschlechtern, sind Voraussetzung patriarchaler Mobilmachungen der Nation.
Das Schweigen der Linken zu Militarisierung und Patriarchat stützt Kriegsverhältnisse.
Die Ausblendungen sind eine Katastrophe, weil nicht verstanden wird, wie maßgeblich somit auch politische Strategien gegen Krieg und Sozialkürzungen ins Leere laufen.
Deserteure aus allen Kriegen unterstützen.
Nazis, Vergewaltiger, Soldaten und Fundamentalisten entwaffnen!
Gegen jeden Krieg! Gegen jedes Militär.
Es lebe die Anarchie.
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1. April 2023 „Markthalle 9 – wir schließen. Auf German or English?“ Ein Frontbericht aus Kreuzberg
Samstag Nachmittag – 1. April 2023. Berlin.
„Europäische Housing Action Days“ und Mietenwahnsinnsdemo im Prenzelberg.
Zeitgleich auch Action Day in Berlin Kreuzberg. Schönste Shoppingzeit in der Markthalle 9.
Während draußen vor der Tür ein Mensch im Nieselregen bettelt, wird im Innenbereich der Markthalle 9 gepflegt ein süffiger Rotwein getrunken, Eventfood konsumiert, Konversation gepflegt, Geschäfte getätigt und für ein exquisites Mal am Abend eingekauft.
Und da steht der Soldat vor Dir und Du darfst Dir aussuchen, ob er Dir auf deutsch oder englisch mitteilt, dass die Markthalle 9 schließen muss. Plötzlich verrutscht in der durchgentrifizierten Markthalle erst einmal dem ein oder anderen Hippster, ExPad, Start Upler, der öko-konservativen Bourgeoisie, den Eigenheimbesitzer*innen oder dem smarten FDPler kurz die Kinnlade. Was ist passiert?!
Mehrere Soldaten in Uniform der AG „Friss & Stirb“ des „Provisorischen Anarchistischen Antikriegsrats Berlin“ verteilten in ungefähr zwanzig Minuten bis zu 200 Flyer in der dicht gedrängten Markthalle. „Umzug nach Kiew“, erklärte der Flyer, und weiter: „Waffen und Biofood gehen zusammen“. Erschrocken, irritiert nahmen viele Leute den Flyer entgegen. Manche kommentierten die Schließung sogar. „Oh nein!“, zählte zu den häufigsten spontanen Äußerungen, meist von Frauen. Männer zeigen nicht so sehr ihre Gefühle spontan, aber der besorgte Blick auch hier. Interessant hierbei: Keiner schien sich zu wundern, wieso eigentlich Militärs in der Markthalle, uniformiert und mit Stahlhelm auf dem Kopf, den Flyer auf deutsch, englisch oder russisch anboten.
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28.01.2023 Der “Provisorische anarchistische Antikriegsrat Berlin” hat Feindkontakt aufgenommen – ein Frontbericht
[B] Kollwitzplatz, Prenzlauer Berg:
Ein Rekrutierungskommando der Arbeitsgruppe Wehrertüchtigung des “Provisorischen anarchistischen Antikriegsrats Berlin” startete am Samstag, den 28.01.2023, eine Mobilmachung. Primäres Ziel des Werbefeldzuges war die Aushebung möglichst vieler freiwilliger Männer und Frauen innerhalb des grünen Klientels. Denn der Chai Latte wird nicht am Kollwitzplatz sondern in der Ukraine verteidigt.
Die Marktbesucher*innen trauten ihren Augen nicht, als Soldat*innen in voller Kampfuniform in die Herzkammer der oliv-grünen Parteibasis eindrangen und die mehrheitlichen Grünwähler*innen aufforderten, sich sofort an die Front zu begeben. Mit einer dem grünen Klientel gesegneten Doppelmoral ausgerüstet, verweigerten sich viele der Besserverdienenden erbost einer solche Forderung und fühlten sich von der Performance des Wehrertüchtigungskommandos sichtlich gestört bis hin zu schwer genervt….
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REDEBEITRAG des provisorischen anarchistischen Antikriegsrates Berlin auf DEMO gegen Berliner Sicherheitskonferenz am 30.11.2022
Kein Krieg nirgends!
Es freuen sich eine Reihe von Kriegsprofiteur_Innen auf allen Seiten über diesen Krieg in der Ukraine.
Und es fühlt sich scheiße an, hier zu stehen und nicht viel ausrichten zu können. Aber wir wundern uns, warum so wenige Linke Position zum Krieg beziehen. Auf der letzten Umverteilen-Demo wird Armut und Kapitalismus zum Thema gemacht. Kein Wort zum Krieg. Wenn man nachfragt, warum es keine Position dazu im Flyer gibt, hört mensch, „wir können uns nicht auf eine Position einigen“. Wie bitte?
Bleibt Euch da nicht auch die Spucke weg?
Krieg ist Scheiße. Militär ist Scheiße. Waffen sind Scheiße. Krieg heißt Mord, Verstümmelung, Traumatisierung, Folter, Vergewaltigung, Hunger, Angst, Flucht. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Darüber muss ernsthaft geredet werden. Den Menschen, die jetzt plötzlich innerhalb der Linken den Waffenlieferungen der NATO zustimmen – und den Menschen, welche die NATO für das größere Übel als den Angriffskrieg Russlands halten, müssen wir vorhalten, eine bellizistische Position zu vertreten.
Weder dem Kriegsagieren von Putin stimmen wir zu, noch von Selenski, noch von Baerbock, nicht von Orban, nicht von Biden, nicht von Erdogan!
Wir solidarisieren uns mit keiner Kriegspartei! Alle Kriegsparteien behaupten immer von sich, sie wären die Guten und könnten den Krieg gewinnen. Wir wollen nicht bis zum letzten „Ukrainer“ oder bis zur letzten „Ukrainerin“ kämpfen. Und wir wollen auch keine Menschen, die sich militärisch irgendwo eingliedern, auch wenn sie sich „Anarchisten“ nennen. Wir wollen diesen und alle Kriege nicht gewinnen, wir wollen diesen und alle Kriege beenden!
Wir wollen eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft und sind gegen jeden Krieg und gegen jedes Militär. Das durchzusetzen ist kein Zuckerschlecken. Egal in welchem Land. Und viele scheinen wir auf den ersten Blick auch nicht zu sein. Aber deshalb fangen wir nicht an, mit den Damen und Herren der Macht zu heulen, die ein beständiges Interesse haben, Konflikte zu militarisieren. Und das alles so bleibt wie es ist.
Jede Kriegsbeteiligung (egal woher, egal wozu) vergrößert und verlängert den Krieg.
Wir richten uns gegen alle nationalistische Perspektiven und gegen binäres Freund*in-Feind*in Denken.
Ukrainische Fahnen kotzen uns genauso an wie, deutsche Fahnen, wie russische Fahnen oder sowjetische Fahne, die Manche noch schwenken.
Wir stellen uns gegen die Normalisierung des Ausnahmezustandes und der Militarisierung der Gesellschaft.
Kriege werden nur durch Handarbeit, Desertion, Deeskalationsprozesse, Friedensverhandlungen, Waffenstillstand, Abrüstung, Entwaffnung beendet.
Unterschiedslos Deserteur*innen zu unterstützen, ist eine der besten Antworten auf Krieg. Die Waffen nieder!
Wir sind dafür, alle Waffen einzuschmelzen. Die der Polizei, die der Nazis, der Preppers, des Militärs, der Securitys.
Da das nicht freiwillig passiert, brauchen wir eine radikale Antikriegsbewegung, die die Entwaffnung propagiert, einleitet und umsetzt.
Sprecht uns an, kommt vorbei und bringt euch ein!
Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin
Nächster offener Rat am 19.12.2022 im Bethaninen, Südflügel im New Yorck um 19.00 Uhr
Zum Demoaufruf deutschlandistbrandstifter.noblogs.org