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Einladung zum Bundnistreffen: „Gegen jeden Krieg, gegen den Veteranentag, gegen jede Wehrpflicht in allen Ländern“

Montag 2. Dezember – 19 Uhr im New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin

Auf Geheiß der Bundesregierung wurde der 15. Juni zum Veteranentag erklärt. Zu diesem Anlass sollen 2025 erstmalig bundesweit Veranstaltungen stattfinden. Diezentrale Veranstaltung wird in Berlin stattfinden. Sinn und Zweck dieses Tages soll es sein, aktive und ehemalige Soldat*innen aus ihrer gesellschaftlichen Randlage in den Schützengräben in spe zu holen. Damit soll ihre bislang konsequenzlos gebliebene Bereitschaft, im Namen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu morden und ermordet zu werden, eine würdevolle Anerkennung zu teil werden. Darüber hinaus aber geht es mit dem Veteranentag darum eine ideologische Mobilisierung der Gesellschaft hin zu einer „kriegsfähigen“ Gesellschaft voranzutreiben und vorzubereiten.

Wir erwarten einen militaristischen Staatsakt hinter Hamburger Gittern vor geladenen Gästen und großer medialer Reichweite. Dass bei solchen Gelegenheiten die Öffentlichkeit – eben diejenige Öffentlichkeit, für deren Begeisterung das Theater veranstaltet wird – defakto ausgeschlossen sein wird, ist Teil des Spieles.

Eben dieses Spieles, das spätestens mit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 für eine gesellschaftliche Polarisierung gesorgt hat, wie schon lange nicht mehr. Mit dem Beginn des Ukraine Krieges – und aktuell mit dem Krieg in Nahost – ist das Freund-Feind-Schema zum dominanten Muster geworden, nach dem die Welt zurechtgelegt wird. Und diesmal nicht nur in und aus der Perspektive der Herrschenden. Sondern auch in den Herzen und Köpfen vieler, die sich angesichts der Grausamkeit der Kriege dazu genötigt sehen, sich entweder für die eine oder andere Seite, für die eine oder andere Kriegspartei zu entscheiden. Dass sie dabei selbst Kriegspartei werden, scheinen sie nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Auch und vor allem dass diejenigen, die es besser wissen oder sogar besser wissen sollten, nun in das Kriegsgetöse mit einfallen und wahlweise eine Seite der Kriegsparteien passiv oder aktiv unterstützen oder die andere dämonisieren, stärkt Kriegslogiken und schwächt einen radikalen Antimilitarismus.

Im Nebel des Krieges und seinen Polarisierungen ist es schwer, nicht verschollen zu gehen, den klaren Blick zu bewahren und vor allem nicht zu vergessen, dass es in Kriegen keine Gewinner*innen gibt und Kriege nie im Namen der Menschlichkeit geführt werden. Es geht immer um patriarchale, koloniale Ideologien: um Volk, Nation und Rasse, um Grenzen und um wirtschaftliche Interessen oder geopolitisches Machtgeschiebe – in der Regel auf Kosten der Armen und Ausgegrenzten auf beiden Seiten. Schon die Aufrüstung hin zu Kriegen bedeutet Kürzungen in allen sozialen Bereichen.

Wir laden die Menschen und Gruppen ein, die sich klar und deutlich gegen jeden Krieg und gegen jedes Militär positionieren wollen. Für uns geht es nicht um Landstriche mit willkürlich gezogenen nationalen Grenzen, sondern um die Menschen auf allen Seiten eines Konflikts. Wir weisen die Logik von Nationalstaaten zurück und stehen auf keiner Seite von Nationalstaaten und deren Militärs und Milizen. Wir verurteilen die Massaker, Vergewaltigungen und Entführungen der Hamas und deren Verbündeten ebenso wie die Massaker der israelischen Armee und deren Verbündeter und den Landraub und die Morde der Siedler in der Westbank.

Wir glauben, dass wir viele sind, die diese Kriegspolarisierungen satt haben. Unser Ziel ist es, erstmal „nur“ 500 bis 1000 Menschen für eine Demo oder Kundgebung zu mobilisieren. Auch wenn das in diesen Zeiten nicht einfach erscheint, wollen wir an diesem Tag so viele Menschen wie möglich werden. Diese Idee, kann bei entsprechender Resonanz im Vorfeld auch überregionalen Charakter bekommen und ausgeweitet werden. Die Zielsetzung und die Möglichkeiten werden von Eurer Beteiligung im Vorfeld abhängen! Vielleicht gelingt es uns auch mit einem tragfähigen Bündnis eine Basis für weitergehende Perspektiven aufzubauen. Wir glauben, dass es schon lange an einer Sichtbarkeit fehlt, die eine radikale antimilitaristische Haltung nach außen trägt und offene Türen einrennen müsste. Mit unserem Ansatz „Gegen jeden Krieg, gegen jedes Militär“ stellen wir uns in den Widerspruch zu den prorussischen oder proukrainischen „Friedensdiskursen“ in der (ehemaligen) Linken und den autoritären, fundamentalistisch-religösen Gruppen auf beiden Seiten des Nahost-Krieges.

Unser Anliegen ist es, die kriegerische Zeitenwende und beginnende Erziehung zur Kriegstüchtigkeit seitens der Herrschenden öffentlichkeitswirksam anzugreifen und zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die sich der Kriegspolarisierung widersetzen.
DerVeteranentag ist hervorragend dazu geeignet, um zu Desertion und Verweigerung von Befehlen aufzurufen, sowiedie Wehrpflicht anzugreifen, damit keine neuen Veteranen heranwachsen können. Denn es gibt keinen Krieg und kein Militär, wenn niemand mehr hingeht und die Befehlsketten zerstört werden, durch diejenigen, die sie einhalten sollen.

Wir werden unsere eigene Position inhaltlich schärfen und freuen uns drauf.
Auch ist es uns wichtig, Gruppen wie der AfD, anderen Nazis, und der Wagenknechtfraktion entgegenzutreten, da sie die Sorgen der Menschen vor kriegerischen Entwicklungen aufgreifen und das Thema „Frieden“, im Sinne ihrer eigenen Machtpolitik vereinnahmen.

Wir wollen auf der Gegendemonstration, wahlweise Kundgebung aber auch kriegsfeindlichen, antimilitaristischen Positionen aus Russland und der Ukraine den Raum freihalten. Auch gibt es die Idee, herauszufinden, ob wir in der Lage sind, einen internationalistischen Veteranenblock ehemaliger Soldat*innen, Deserteur*innen und Militärverweigerer*innen aus aller „Herren“ Länder zu bilden, die unseren Ansatz „Gegen jeden Krieg“ mittragen.
Parteien und hierarchische Organisationen sind Teil des Problems und nicht Teil seiner Lösung, darum werden wir kein Bündnis mit autoritären Gruppen bilden.
Wenn ihr euch also angesprochen fühlt, kommt zu einem ersten Vorbereitungstreffen am 2. Dezember um 19.00 in New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin.

Unsere zentrale Forderungen sind:
Desertiert! Von der Front, aus den Kasernen!
Überall!
Von der Vorstellung es gäbe den guten Krieg! Überall!
Wehrpflicht abschaffen. Gegen jedes Militär!
Überall!

Soziale Revolution statt Krieg, Militarismus und Patriarchat!
Überall!

Provisorischer Anarchistischer Antikriegsrat Berlin